Remo F. Roth

Dr. oec. publ., Ph.D.

dipl. analyt. Psychologe (M.-L. v. Franz)

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© copyright 1996 by Remo F. Roth, Zürich, Switzerland


Konzept des Manuskriptes über Archetypische Psychosomatik:

 

Die ersten vier Kapitel dieses Ms. finden sich in Die Behandlung eines Falles von Multipler Sklerose mit Hilfe der Symptom-Symbol-Transformation (Visualisierung)

 

 

Die Erlösung der Körperseele

Eine Einführung in die Archetypische Psychosomatik

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Die Hypothese der archetypischen Psychosomatik, welche im ersten Kapitel kurz dargestellt wird, besteht darin, dass schwere und unheilbare Krankheiten durch einen Schöpfungsmythos im kollektiven Unbewussten kompensiert werden. Eine zweite Hypothese lautet, dass das vegetative Nervensystem dem physischen Aspekt des von C.G. Jung entdeckten kollektiven Unbewussten entspricht. Die Aufgabe der psychosomatischen Therapie auf der Grundlage der Psychologie C.G. Jungs besteht daher darin, aus den archetypischen Träumen und Visionen der Klientin oder des Klienten den konstellierten Schöpfungsmythos herauszudestillieren. Die Deutung dieses Schöpfungsmythos verändert das kollektive Unbewusste, was zu heilenden Wirkungen im vegetativen Nervensystem führt. Diese letzteren regenerieren, wie die Stressforschung zeigt, das Immunsystem, was wiederum die Besserung beziehungsweise Heilung schwerer Krankheiten zur Folge hat.

Dieser Prozess wird am Beispiel der Therapie eines Falles von Multipler Sklerose dargestellt, welcher im zweiten Kapitel kurz vorgestellt wird. Es handelt sich dabei um einen sogenannten chronisch-progredienten Fall, dessen psychosomatische Therapie zu meinem grössten Erstaunen trotz der sehr schlechte Prognose eine wesentliche Besserung des Krankheitsbildes zur Folge hatte. Meines Wissens kennt man keinen einzigen Fall, in welchem - wie im vorliegenden Beispiel - nach vier Jahren kontinuierlichen körperlichen Zerfalls ohne Remission eine Trendumkehr und Besserung eingetreten wäre. Diese wesentliche Besserung des Krankheitsbildes dürfte eine Folge der verwendeten archetypisch- psychosomatischen Therapie darstellen.

Im Laufe von ungefähr drei Jahren erlebte Sarah, wie ich meine Klientin nennen werde, ungefähr 40 archetypische Visionen. Die Deutung derselben trug wesentlich zur Besserung bei. In meinem Manuskript amplifiziere und deute ich die ersten vier Visionen. Diese Initialvisionen zeigen den die Krankheit kompensierenden Schöpfungsmythos sehr schön auf.

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Amplifikation und Deutung der Initialvision von der Lilie. Diese zeigt uns, dass der Ausweg aus Sarahs Krankheit in einer bestimmten Imaginationstechnik liegt. Weiter besagt diese Vision, dass es sich um eine Meditation über ein neues, in ihrem Unbewussten konstelliertes Gottesbild handelt. Dieses erweitert das trinitarische christliche Gottesbild in eine Doppel-Trinität. Diese letztere entspricht dem Siegel Salomos, dem Wahrzeichen der mittelalterlichen Alchemie. Wir haben uns daher mit den zentralen Inhalten des alchemistischen Opus zu beschäftigen.

Das vierte Kapitel ist der zweiten Vision vom Schilf gewidmet. Sie zeigt uns, dass Sarah mit dem vom C.G. Jung so genannten "vorbewussten Wissen" des kollektiven Unbewussten in Kontakt getreten ist. Es handelt sich dabei um ein in der Natur und im menschlichen Körper vorhandenes Wissen (das "lumen naturae" des Paracelsus), welches durch eine introvertiert-meditative Einstellung befreit werden kann. Dieses Wissen des Selbst übernimmt nun die Führung des Individuationsprozesses, so dass sich der Therapeut auf eine Vermittlerrolle beschränken kann. Weiter beinhaltet das Symbol Schilf den Wiedergeburtsprozess des ägyptischen Gottes Osiris, welcher in Horus wiederaufersteht. Auch die zweite Vision spricht daher von einem Schöpfungsmythos, in welchem Gott selbst sich wandelt und regeneriert wiederaufersteht - eine vom christlichen Standpunkt her gesehen ungeheuer häretische Idee.

Diese Wandlung des Gottesbildes stellt den zentralen Inhalt des alchemistischen Opus (Werks) dar. Im fünften Kapitel wird daher dieser alchemistische (und gnostische) Prozess der Gotteswandlung kurz dargestellt. Der männlich- trinitarische Gott der Christen altert und stirbt. Aus der Erde ruft er nach Erlösung. Jeder einzelne Mensch ist vor die Aufgabe gestellt, diese in die Materie oder in den menschlichen Körper versunkene Gottheit zu erlösen und zu befreien. Diese Befreiung zeitigt das revolutionäre Resultat, dass die weibliche Seite Gottes, die Weltseele (anima mundi) aus der Materie oder aus dem menschlichen Körper befreit und erlöst wird. Auch sie ist trinitarisch. Ihre Vereinigung mit dem männlichen Prinzip wird durch die Herstellung des doppeltriadischen Siegels Salomos (symbolisch aequivalent mit der Lilie) dargestellt. Aus dieser Vereinigung der männlichen mit der weiblichen Gottheit geht als Resultat ihre meist hermaphroditische Sohn- Tochter als Weltschöpferin hervor. In der Alchemie ist dieser Prozess auch in der Präparation des Zauberkrautes Mandragora (synonym mit Moly, Lilie, Alraun) dargestellt. Das zu Gift gewordene Männlich-Göttliche - in meiner Deutung u.a. die heutige hochtechnisierte aber seelenlos gewordene Medizin - wird in einer alchemistischen Prozedur in das Weiblich-Heilkräftige, in das Alexipharmakum (Gegengift!) oder in die medicina catholica (die allumfassende Medizin) transformiert. Die daraus abgeleitete archetypisch-psychosomatische Methode, die von mir so genannte Visualisierung psychosomatischer Beschwerden oder Symptom-Symbol-Transformation, wird später, im 9. und 10. Kapitel, ausführlicher dargelegt.

Das sechste Kapitel beschäftigt sich mit der dritten Vision Sarahs, mit der Vision von der aus dem Inneren der Erde in den Vulkankrater hineinströmenden Lava. Als alchemistische "Feuer-Wasser-Erde" symbolisiert die Lava die in der Triebtriade von Aggression, Sexualität und Exploration gefangene Energie. Der Vulkan symbolisiert den Solarplexus des vegetativen Nervensystems. Zusammen mit den ersten zwei Visionen besagt dieser Sachverhalt, dass durch eine meditative Konzentration auf den Solarplexus die Triebenergie in die Introversion umgeleitet und derart transformiert wird. Das Resultat dieser alchemistischen Prozedur der Befreiung der göttlichen Energie aus dem menschlichen Körper stellt die Schau der Visionen dar. Sie sind - als das "geheime Wissen" des kollektiven Unbewussten - die vergeistigte Form der Triebenergie. Ihre Deutung entspricht der Befreiung der Weltseele aus der Materie. Diese Prozedur scheint heilend auf eine schwere oder sogar unheilbare physische oder psychosomatische Krankheit zu wirken. Eine Parallele dieser auf den menschlichen Körper angewandten alchemistischen Prozedur stellt der buddhistische und hinduistische Tantrismus dar. Die unteren drei Chakras symbolisieren die Triebenergie, welche im Herz-Chakra, im anahata, in ihr geistiges Aequivalent umgewandelt wird. Dieses anahata enthält das alchemistische Siegel Salomos, das Ziel des Opus.

Das siebente Kapitel beschäftigt sich mit der vierten Vision Sarahs: Ein Baum, dessen eine Hälfte verdorrt oder verbrannt ist, dessen andere Hälfte jedoch wieder grünt und Früchte trägt. Es wird gezeigt, dass diese Vision sich mit dem mikrokosmischen Parallelprozess der Befreiung der anima mundi aus der Materie, mit dem Aufbau des subtle body (Hauch- oder Astralkörper) beschäftigt. Dieser Prozess führt gemäss Paracelsus in die vita longa, in die Regeneration des Körpers in diesem Leben einerseits und andererseits in den Aufbau des subtle body als Gefährt für das (ewige?) Leben im Jenseits hinein. Die Frucht entspricht dabei diesem subtilen Körper, den der Mensch durch eigenes meditatives Bemühen in diesem Erdenleben für das Jenseits aufbaut. Die Qualität des jenseitigen Lebens hängt somit nicht wie im Christentum vom Glauben an Jesus Christus ab, sondern davon, wie intensiv der Mensch sich in diesem Leben mit dem Aufbau des subtle body beschäftigt.

Diese ersten vier Visionen Sarahs beinhalten - ohne dass sie davon weiss - die christlich-gnostische Apokalypse des Simon Magus. Im achten Kapitel wird daher aufgezeigt, dass das vorbewusste Wissen des kollektiven Unbewussten in Sarah diesen gnostischen Schöpfungsmythos konstelliert hat. Er dürfte nicht nur für sie, sondern für viele Menschen den Ausweg aus der Sinnkrise der heutigen Zeit darstellen.

Im neunten Kapitel versuche ich die von mir auf der Grundlage der Aktiven Imagination C.G. Jungs und den Einsichten des Paracelsus entwickelte Methode der Visualisierung psychosomatischer Beschwerden (Symptom-Symbol-Transformation) darzustellen. Sie geht von der mittelalterlichen Hypothese der Einheitswirklichkeit (unus mundus) hinter der künstlichen Spaltung der Welt in Innen und Aussen, in Psyche und Körper aus. Durch eine meditative Technik werden die von der linken Gehirnhälfte wahrgenommenen Symptome in Symbole (nämlich die Visionen) transformiert, welche die rechte Gehirnhälfte sieht. Symptom und Symbol sind dabei, so meine zweite Hypothese, synchronistisch verbunden. Durch die Deutung des Symbols wird im kollektiven Unbewussten ein Wandlungsprozess eingeleitet, der auf der physischen Seite, im menschlichen Körper, als Heilungstendenz der Krankheit in Erscheinung tritt. Dieser Prozess kann alchemistisch als die Synchroniziät zwischen der Befreiung der Weltseele aus dem menschlichen Körper (Psychifizierung der Materie) und dem Aufbau des subtle body (Materialisierung der Psyche) dargestellt werden. Der Sinn dieser von mir so genannten "inneren Synchronizität" besteht in einer Besserung beziehungsweise Heilung der Krankheit einerseits, andererseits in der Belebung des Archetypus des Aufbaus des Hauchkörpers für das jenseitige Leben, was regelmässig als tiefste Sinngebung der schweren Krankheit erlebt wird.

Im zehnten Kapitel erläutere ich etwas ausführlicher die angewandte meditative Technik. Zudem wird die Besserung der Symptome der Multiplen Sklerose und die Wandlung des Bewusstseins aufgezeigt.

9.94

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