Remo F. Roth

Dr. oec. publ., Ph.D.

dipl. analyt. Psychologe (M.-L. v. Franz)


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Bericht Nr. 4:

Der Traum vom UFO im Urlaub, das die Landschaft verbrennt und das Hochwasser erzeugt

  

Der Träumer dieses Traumes ist etwas über 50 Jahre alt und arbeitet als Physiker, interessiert sich aber auch für Tiefenpsychologie, Alchemie, UFO-Forschung, usw. Diese Interessenkombination hat ihn auf meine WebSite geführt, die er ziemlich intensiv studiert hat. Der folgende Traum dürfte einer Reaktion des absoluten Wissens (C.G. Jung) des Unbewussten auf diese bewusste Beschäftigung mit den in diesen Internet-Seiten dargestellten Themen entsprechen.

 

Traumtext

Assoziationen und Amplifikationen

Deutender Hinweis

Ich bin mit meiner Frau und unserem Sohn hoch in den Bergen. Wir befinden uns aber noch unter der Waldgrenze. Ich blicke nach unten auf eine weite bewaldete Landschaft.

Assoz.: Die Gegend erinnert mich an das Schweizer Rheintal, wo wir einige Male im Urlaub waren.

Amplifikation: Der Wald stellt ein verbreitetes Symbol für den vegetativen Aspekt des Unbewussten, d.h. für das vegetative Nervensystem dar.

Der Beginn eines Traumes schildert meist das konstellierte Problem: "Hoch in den Bergen" deutet darauf hin, dass das Unbewusste dem Träumer sagen will, dass er im Körper etwas hoch oben ist, d.h. zu sehr im Kopf und daher etwas zusehr mit dem Intellekt die Dinge erklären will. Da es sich beim Träumer um einen promovierten Physiker handelt, ist diese Problematik verständlich.

Die Aufgabe: Von oben sieht der Träumer auf die Waldlandschaft, was bedeutet, dass er das vegetative Nervensystem noch zu sehr aus der Sicht der Naturwissenschaft betrachtet. Diese letztere sieht nur das "Aussen der Materie und des Körpers", der innere Aspekt der Körpermaterie - die hinduistischen Tantriker nennen ihn den suksma-Aspekt (vgl. dazu Bilder aus dem Bauch - Tantrismus und alternative Psychosomatik und Das Radbild des Niklaus von Flüe.. ) - bleibt ihr verborgen.

"Urlaub" deutet darauf hin, dass er die in seine intellektuelle Arbeit als Physiker investierte Energie reduzieren sollte.

An diesem Ort finden wir eine Art Heiligen oder Magier

Assoz.: Dieser erinnert mich an den Schweizer Heiligen Niklaus von Flüe, über den ich den Internet-Beitrag Das Radbild des Niklaus von Flüe als Symbol des Aufbaus des Hauchkörpers von Remo F. Roth gelesen habe.

Amplifikation: Wie der betr. Beitrag ausweist, hat Niklaus von Flüe - der Heiliger und Magier (Heiler) gleichzeitig war - das Problem des Aufbaus des Hauchkörpers für das Leben nach dem Tod introvertiert-empirisch - das heisst auf seine ganz individuelle Art und Weise - lösen können.

Aehliches versuchte Paracelsus und vor allem sein Schüler Gerhard Dorn (Dorneus). Vgl. dazu Jung, C.G.: Ges. Werke, Bd. 14/II, S. 224ff.

Der Hinweis auf Niklaus von Flüe zeigt, dass die Lösung des Problems des Träumers tatsächlich in einer introvertierten, individuellen Beschäftigung besteht, die dem Zweck des Aufbaus des Hauchkörpers dient.

Es muss betont werden, dass damit nicht die Beschäftigung mit irgend einer esoterischen Theorie gemeint ist. Diese introvertiert-empirische Tätigkeit beginnt im Allgemeinen mit der Beachtung der Träume, des weiteren mit einer Bewusstwerdung über das Synchronizitätsphänomen und schliesslich in der Anwendung der von mir entwickelten Visualisierungsmethode oder Symptom-Symbol-Transformation.

Dieser führt Besuchern oder Wallfahrern ein so genanntes "UFO-Fliegen" vor.

Amplifikation: Eines der charakteristischsten Elemente des UFO-Phänomens ist die Antigravitation ("UFO-Fliegen"). Gemäss meiner (RFR) Hypothese bedeutet dieses Phänomen eine von mir so genannte Psychifizierung der Körpermaterie bzw. der Befreiung des latenten psychischen Aspektes des Körpers. Eben diese geschieht in der Visualisierungsmethode oder Symptom-Symbol-Transformation.

Die genaueren Zusammenhänge sind im Artikel Das UFO trägst du in deinem Bauch erklärt.

Die Elemente "Niklaus von Flüe" und "UFO" bringen den vegetativen Aspekt des kollektiven Unbewussten, d.h. das vegetative Nervensystem, mit dem UFO-Phänomen zusammen. Meines Erachtens häufen sich die UFO-Beobachtungen und die Entführungsfälle (abductions), weil die heutige Menschheit eben vor dieser Arbeit der Herstellung einer Beziehung mit der "Innenansicht des Körpers" steht und dies nicht realisiert. Der Träumer wird dieser Aufgabe jedoch nicht mehr ausweichen können.

Zu diesem Zweck benützt er ein metallisches, messingfarbenes, rundes oder linsenförmiges Gebilde von ca. 1,5 m Durchmesser und ca. 40 cm Höhe.

Amplifikation Messing: Diese Legierung besteht aus Kupfer und Zink. Kupfer ist das Metall der Venus-Aphrodite, der Liebesgöttin. Sie steht hinter dem Prinzip des Eros im weitesten Sinne des Wortes. Dazu gehört einmal die Beziehungsfähigkeit, die gegengeschlechtliche Sexualität, aber auch die von C.G. Jung entdeckte Synchronizität. Weiter beruht die von mir (RFR) inaugurierte Symptom-Symbol-Transformation oder Visualisierung auf dem Erosprinzip (im Gegensatz zum kausalen Logosprinzip), d.h. auf der Hypothese einer synchronistischen Verbindung von Körper und Psyche.

Amplifikation: Das Runde (rotundum) ist ein bekanntes alchemistisches Symbol. Es entspricht bei Paracelsus dem "lapis" (Stein) oder "Gold", d.h. dem aus dem eigenen Körper extrahierten Lebenselixier. Jung bringt das Symbol des Runden zusammen mit der Unräumlichkeit und Unzeitlichkeit (das "Immer-Überall") des koll. Unbewussten. (Gestaltungen des Unbewussten, Zürich, 1950, S. 84 bzw. GW 9/I, S. 156)

Der Träumer, der als Physiker weitgehend mit dem Logos-Prinzip (dem Prinzip hinter der herrschenden Lehrmeinung der Naturwissenschaft) identisch sein dürfte, wird lernen müssen, dass es eine zweite weltschöpferische Kraft gibt: den Eros. Dessen energetisches Prinzip stellt das Phänomen der Synchronizität dar.

Das Mittelalter hat dieses zu Gott co-aeterne Prinzip die anima mundi, die Weltseele (vgl. wseele und wseele2) genannt. Sie steht letztlich hinter dem UFO-Phänomen und hinter dem Einstein-Podolsky-Rosen-Phänomen (Informationsübertragung mit Überlichtgeschwindigkeit bzw. quantenphysikalische Nichtlokalität bzw. "Immer-Überall-Aspekt" des Selbst).

Diese Weltseele muss jeder einzelne Mensch aus seinem individuellen Körper erlösen. Derart wird das Lebenselixier geschaffen. Dieses dient gemäss Paracelsus der Gesunderhaltung und Verlängerung des diesseitigen Lebens, andererseits aber auch dem Aufbau des Hauchkörpers für das Leben nach dem Tod.

Ich sehe, wie er in dieses UFO eine Flüssigkeit einfüllt - die anderen offenbar nicht.

Amplifikation: Die Flüssigkeit gehört zum "Wasser", das seinerseits das Element des zweiten Chakras svadhisthana entspricht. Vgl. dazu Bilder aus dem Bauch.

 

 

 

Da diese Flüssigkeit von niemandem sonst gesehen wird, scheint sie eben mit der "Innenansicht der Materie" zu tun zu haben und entspricht derart dem von den Alchemisten gesuchten "Lebenselixier". Eben dieses befreit man aber im Prozess der Visualisierung. Diese dürfte sich vor allem auf den "wässerigen" Aspekt beziehen, d.h. auf Bilder aus dem svadhisthana-Chakra.

Ich denke: Aha, schau, er füllt Benzin ein. Nun ist mir alles klar, das könnte ich auch.

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Hier zeigt sich, dass die Gefahr der Rationalisierung besteht. Der Träumer will das numinose Geschehen durch eine logische Schlussfolgerung zum "nichts als" erklären.

Dann schleudert er das Gebilde in die Tiefe wie ein Diskuswerfer.

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Ich sehe nun, dass die Umgebung sich verändert hat: Eine verbrannte Landschaft mit kahlen, versengten Baumstämmen, dazwischen alles weiss von Asche.

Amplifikation: Beim christlichen Gnostiker Simon Magus, dem Gegenspieler des Apostels Simon Petrus, findet sich das Motiv des Lebensfeuers, welches alles Sichtbare und unsichtbare durchwaltet. (Zum folgenden s. auch Remo F. Roth: Die Gnosis des Simon Magus (Kap. 8 des Ms. Archetypische Psychosomatik). Dieses Feuer erzeugt sowohl die sichtbare als auch die unsichtbare Welt. Diese beiden Welten vergleicht er mit einem Baum, der alles Leben nährt. Die sichtbare Welt entspricht seinen Blättern, Zweigen und dem Stamm, welche am Ende des Lebens vom Feuer zerstört werden. Aber die Frucht dieses Baumes, welche der menschlichen Seele (im Sinne eines Hauchkörpers, sublte body) entspricht, wird nicht verbrannt sondern sie lebt ewig, sofern sie zuvor gereinigt und aus ihrer früheren Form befreit worden ist.

Dies ist eines der seltsamsten Motive des Traumes. An sich sollte man denken, dass ein Heiliger und Heiler der Welt etwas Gutes bringt. Doch hier wird die ganze Landschaft verbrannt. Die Amplifikation hilft uns jedoch weiter: Dieses Traummotiv will uns zeigen, dass im Tod das vegetative Nervensystem zerstört wird (was wir alle aufgrund unserer naturwissenschaftlichen Ansicht auch glauben), dass daraus aber während diesem Leben etwas Neues aufgebaut werden muss, und diese "Frucht" überlebt im Jenseits.

Es ist also eine Arbeit in diesem Leben notwendig, um der Seele (dem Hauchkörper) ein Leben im Jenseits zu verleihen. Dieses Motiv, welches auch in Träumen oft wiederkehrt, welche auf den Tod vorbereiten wollen (vgl. Was und die Träume über ein mögliches Leben nach dem Tod sagen), zeigt, dass unsere Psyche nicht damit einverstanden ist, dass einfach der Glaube an Jesus Christus zum ewigen Leben verhilft, wie die Kirche lehrt. Es ist im Gegensatz dazu eine innere Arbeit während diesem Erdenleben nötig, um eine individuelle Existenz im Jenseits aufzubauen.

Diese Einsicht scheint mir die Essenz des Traumes überhaupt auszumachen. Sie bildet auch die Essenz eines tiefenpsychologisch verstandenen UFO-Phänomens.

Mein Verstand versucht dies noch irgendwie mit dem Benzin zu erklären.

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Gefahr der Rationalisierung: "Dies ist doch 'nichts als'"

Aber nun kommt von unten das Wasser. Es steigt schnell an. Jetzt sind alle Rationalisierungen Am Ende und mich erfasst ein numinoser Schrecken.

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Zugleich mit der Zerstörung des sthula-Aspektes des vegetativen Nervensystems (vgl. dazu Bilder aus dem Bauch - Tantrismus und alternative Psychosomatik und Das Radbild des Niklaus von Flüe...) kommt das Wasser. Es besteht die Gefahr, dass der Träumer vom Unbewussten überschwemmt wird. Wie er diese Überschwemmung verhindern kann, wird der Schluss des Traumes zeigen.

Der numinose Schauer ist die einzig richtige Emotion in dieser Situation. Sie zeigt, dass der Träumer im tiefsten Inneren kein kalter oder zynischer Rationalist, sondern ein Mensch mit seinen Emotionen ist. An dieser Stelle erlebt er zudem eine Ahnung dessen, was uns im 21. Jahrhundert erwarten wird. Und diese Geschehnisse werden dann nicht mehr wegrationalisiert werden können.

Ich schaue nach meiner Frau und unserem Sohn; sehe sie gottseidank weit weg in sicherer Entfernung.

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Auch hier zeigt sich die Gefühlsbezogenheit des Träumers. Er scheint aber die bevorstehende Aufgabe alleine anpacken zu müssen. Dies wird von seiner Frau einiges an Geduld und Verständnis abverlangen.

Ich beginne den steilen Abhang schnell hochzusteigen. Es geht nur sehr mühsam, und das Wasser kommt sehr schnell näher.

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Ich erreiche eine Buche und kann mich mit den Armen an einem Ast hochziehen.

Amplifikation: Die Buche entspricht dem heiligen Baum der alten Germanen. An ihr vollzog Wotan sein Opfer, in welchem er vom Gott der Triebhaftigkeit zum Gott der Weisheit (Runenkunde) und des Heilens wurde (eine Aufgabe, die unserer Welt und vor allem dem germanisch geprägten Menschen noch bevorsteht!). Psychologisch gesehen entspricht sein Opfer dem Prozess der Psychifizierung der Körpermaterie, welche in der Visualisierung geschieht. Wotan ist zutiefst mit den Prinzipien des Eros und der Synchronizität verbunden. In den Visionen des Heiligen Niklaus von Flüe wimmelt es daher von Hinweisen auf Wotan (vgl. Franz, Marie-Louise, v.: Die Visionen des Niklaus von Flüe, Daimon Verlag, Einsiedeln, 2. Aufl., 1980).

Der Schluss des Traumes entspricht der Lösung der zu Beginn geschilderten Problematik: Um vor einer Überschwemmung durch das Unbewusste geschützt zu sein, muss er sich mit dem Baum, d.h. mit dem vegetativen Nervensystem vereinigen. Nun schaut er nicht mehr nur von oben auf dieses hinunter, sondern er ist mitten drin. Um aber in diesen Zustand zu kommen, wird er den oben kurz geschilderten Prozess auf sich nehmen müssen.

 

 rev. 6.12.2003

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