Remo F. Roth

Dr. oec. publ., Ph.D.

dipl. analyt. Psychologe (M.-L. v. Franz)


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 Zitate aus dem Wissenschaftlichen Briefwechsel Wolfgang Paulis

 

 

Wolfgang Pauli an Abraham Pais, 1950:

"Wenn man überhaupt so einen Begriff wie 'das Unbewusste' in der Naturbeschreibung zuläßt, ist es konsequent, es nicht nur aus 'verdrängten' Inhalten (d.h. solchen, die vorher im Bewusstsein waren) bestehend anzunehmen, sondern zu berücksichtigen, daß es alles Schöpferische im Keime als 'Inhalte' enthält."

Wolfgang Pauli an Aniela Jaffé, 1950: 

"Es ist mein Eindruck, daß die 'untere Triade' [des Siegels Salomos; RFR] ... bei allen auftauchen muß, die in unserer Zeit den Individuationsweg beschreiten, da dieser Archetypus auf eine durch das Christentum unterbrochene Entwicklung hinweist."

Wolfgang Pauli an Aniela Jaffé, 1950: 

"Ich vermute ..., daß das so komplexe Phänomen des Antisemitismus ... mit der seelischen Geschichte der unteren Triade [des Siegels Salomos; RFR] verknüpft ist."

An Markus Fierz, 1948:

"Ausserordentlich stark betonte Jung die Wichtigkeit der Idee einer 'neutralen Sprache' [wie von Pauli in der Hintergrundsphysik vorgeschlagen; RFR] und ging sogar so weit, eine solche als das eigentliche Ziel einer einheitlichen (Physik und Psychologie umfassenden) Wissenschaft zu bezeichnen..." 

 

Wolfgang Pauli an Markus Fierz, 1948: 

"Die 'Kunst' ist bei den [hermetischen; RFR] Alchimisten nicht vergeblich, während bei den Neuplatonikern die ganze Schöpfung immer so ausgeht wie das Hornberger Schiessen: alles geht 'nach Hause' und sagt, 'es ist nichts gewesen damit.'"

 

Wolfgang Pauli an Markus Fierz, 1948: 


Wolfgang Pauli an Markus Fierz, 1948: "In der Tat macht ... Keplers Kugelsymbol der Trinität den Psychologen einiges Kopfzerbrechen. Es wirkt wie ein Mandala, es ist aber insofern keines, als weder 4 Kardinalpunkte noch sonst irgend eine Andeutung der Vierzahl darin enthalten ist."

Wolfgang Pauli an Markus Fierz, 1948: 

"Mit selbst scheint bei den sogenannten 'synchronistischen' Phänomenen noch wesentlicher, daß dabei Faktoren mitspielen (in sehr provisorischer Weise 'Bewusstseinslage' und 'archetypsiche Wirkungen' genannt), die sich einer Kontrolle so weit entziehen, daß eine absichtliche Reproduzierbarkeit dieser Phänomene nicht vorhanden ist."

Wolfgang Pauli an Markus FIERZ, 1948:

"Das Symbol ist wie ein Gott, der auf den Menschen wirkt, der aber vom Menschen verlangt, dass er auf Ihn (das Gottessymbol) zurückwirken soll." 

Wolfgang Pauli an Markus FIERZ, 1948:

"Das Symbol ist symmetrisch in Bezug auf 'Diesseits' und 'Jenseits', d.h. zweiseitig ... es kann mathematisch sein oder auch noch primitiver bildhaft."

Wolfgang PAULI an Markus FIERZ, 1948: 

"Wäre es [das Atom] kein Symbol, wie könnte es 'sowohl Welle als auch Teilchen' sein?" 

 

Wolfgang PAULI an Markus FIERZ, 1948: 

"Das Charakteristische an der Gottesidee des Modernen scheint mir, daß diesem Gott kein Bewusstsein zugesprochen wird."

 

 

An C.G. JUNGS Mitarbeiterin ANIELA JAFFÉ 1956:

 

"Es ist eine spezifische Gefahr der Jungianer, mit Hilfe von Jungzitaten in Trivialitäten stecken zu bleiben."

 

 

An C.A. MEIER (Präsident des C.G. Jung Institutes) 1956: 

 

"Die Bezeichnung 'Jungsche Psychologie' ist eigentlich bereits unwissenschaftliches Sektierertum, ich anerkenne nur C.G. Jungs Beitrag zur allgemeinen Psychologie des Unbewussten."

 

 

An seinen Kollegen MARKUS FIERZ:

 

"Der Weg von Jung zu den Jungianern wird immer weiter, immer abgründiger, immer ungangbarer. Ich kann von ihm nicht mehr zu jenen gelangen."

 

 

An C.A. Meier (Präsident des C.G. Jung-Institutes) im Jahr 1950: 

 

"Die Tatsache der Existenz von zwei logisch einander widersprechenden Theorien bei Jung ... entspricht psychologisch dem Schwanken zwischen 3 und 4."

 

RFR: Pauli spricht mit dieser Aussage das bis heute ungelöste Problem der logischen Inkonsistenz von Jungs kausaler Archetypentheorie (z.B. im AION) und der akausalen Synchronizitätstheorie an, ein äusserst tiefschürfendes Problem der Tiefenpsychologie, das allerdings den heutigen Jungianern infolge ihrer neuplatonischen Einstellung auch mehr als 50 Jahre nach dieser Aussage überhaupt noch nicht bewusst geworden ist... 

WOLFGANG PAULI an MARKUS FIERZ: 

"Wir beide [scheinen] darin übereinzustimmen, dass die Zukunft von Jungs Ideen gar nicht bei der [Psycho-]Therapie liegt..., sondern in einer einheitlichen, ganzheitlichen Auffassung der Natur und der Stellung des Menschen in ihr." 

Wolfgang PAULI an Abraham PAIS, 1950: 

"Ich habe den Eindruck, daß der 'Maestro' [C.G. Jung] ein gewisses Bedürnis hat, vor den Sabbat- und Sonntagstheologen von Zeit zu Zeit eine Verbeugung zu machen."