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Remo F. Roth
Dr. oec. publ., Ph.D.
dipl. analyt. Psychologe (M.-L. v. Franz)
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In September 2011 Pari Publishing will publish my book "Return of the World Soul, Wolfgang Pauli, C.G. Jung and the Challenge of Psychophysical Reality".
You can already order it at www.whsmith.co.uk
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Radioaktivität
und Synchronizität
im Briefwechel zwischen
Wolfgang Pauli und C.G.
Jung
[erweiterte Fassung vom
12.12.2001]
Inhalt:
1. Der archetypische Hintergrund der
physikalischen Theorie
2. Synchronizität, Radioaktivität und die
psychophysische Einheitswirklichkeit
3. Kann die implizite Ordnung David Bohms
mit Hilfe des Bewusstseins in die explizite Ordnung ausgefaltet werden?
4. Die Oszillationssymbolik in Wolfgang
Paulis Träumen und die Relativierung der psychischen Zeit
5. Die psychische Relativität des Raumes
6. Der unus mundus (die Eine Welt) und
das UFO-Phänomen
Radioaktivität
und Synchronizität
im Briefwechel zwischen
Wolfgang Pauli und C.G.
Jung
[erweiterte Fassung vom
12.12.2001]
1. Der archetypische Hintergrund der
physikalischen Theorie
Wolfgang Pauli (1900 - 1958), der
berühmte Physiker und Nobelpreisträger, lehrte an der ETH,
der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Dort
hatte auch C.G. Jung ab 1935 eine Professur für Psychologie
inne. Im Jahr 1931 - kurz nach der "Erfindung" des Antineutrinos -
bekam Wolfgang Pauli schwere seelische Probleme. Wie er selber
schreibt, bestanden diese in starken affektiven und
Gefühlsschwankungen, so dass er grosse Probleme mit Frauen
bekam. Er wandte sich daher an den damals schon berühmten
Psychiater und Tiefenpsychologen C.G. Jung. Dieser schickte ihn zu
seiner Schülerin Erna Rosenbaum, angeblich weil er den genuinen
Prozess in Paulis Unbewusstem nicht durch sein Wissen und
entsprechende Ratschläge stören wollte.
Nach ungefähr vier Jahren
tiefenpsychologischer Analyse (1931 bis 1934), die sich
offensichtlich vor allem mit den Gefühlsproblemen Paulis
befasste, ging er eine zweite Ehe mit Franca Bertram ein. Später
bekannte er, dass er seinen Mitmenschen gegenüber ein "kalter
Teufel" gewesen sei. Doch zeigen die Briefe, dass Pauli seine
persönliche Gefühlswelt weitgehend in Ordnung bringen
konnte.
Trotzdem also der Patient geheilt aus der
Analyse entlassen wurde, produzierte sein Unbewusstes weiterhin
tiefste archetypische Träume. Diese beschäftigen sich aber
weit weniger mit der persönlichen Problematik Paulis, als
mit dem archetypischen Hintergrund der theoretischen
Voraussetzungen der Physik und der Naturwissenschaft an sich.
Einige dieser Träume sind heute im Buch Wolfgang Pauli und
C.G. Jung, Ein Briefwechsel 1932 - 1958, ed. C.A. Meier, Springer
Verlag, Berlin, 1992 publiziert. In den Jahren 1993, 1996 und 1999
wurden zudem weitere wichtige Briefe Paulis veröffentlicht
[vgl. Karl v. Meyenn (ed.), Wolfgang Pauli, Wissenschaftlicher
Briefwechsel mit Bohr, Einstein, Heisenberg, u.a, Bde. 3, 4/I und
4/II (Briefe aus den Jahren 1940 bis 1954)], die im Jahr 2001 um
jene der Jahre 1955 bis 1956 (Bd. 4/III) ergänzt
wurden.
Wenn man sich mit den in diesen Briefen
publizierten Träumen auf der Grundlage der Psychologie C.G.
Jungs beschäftigt, kommt man zum Schluss, dass diese
wahrscheinlich auf die "Erfindung" des Antineutrinos reagieren.
Dieses hatte Pauli gegen Ende des Jahres 1930 in seinem
berühmten Brief an die "Lieben radioaktiven Damen und Herren"
postuliert, um eine der fundamentalsten Hypothesen der Physik, den
Energieerhaltungssatz, zu retten. Wie die Physiker jener Zeit zu
ihrem grossen Schrecken feststellen mussten, schien dieses Dogma der
modernen Naturwissenschaft im sogenannten radioaktiven Betazerfall,
d.h. im Prozess der radioaktiven Umwandlung des Neutrons in ein
Proton und ein Elektron, seine Gültigkeit zu verlieren. Mit der
"Erfindung" eines Teilchens, das die verschwundene Energie mit sich
tragen soll, war dieser Misstand vermeintlich behoben. Pauli
formuliert das später so: "Die physikalische Energie
bleibt weiter ausnahmslos unzerstörbar; sie verwandelt sich
nicht in verborgene, nicht physikalische Energieformen (wie
etwa 'psychische Energie')."
2. Synchronizität, Radioaktivität und die
psychophysische Einheitswirklichkeit
Ein wesentlicher Aspekt der im Briefwechsel
geschilderten Träume besteht nun aber darin, dass sie Pauli dazu
drängen, die physikalische Radioaktivität - hier mit
grösster Wahrscheinlichkeit die sogenannte
Beta-Radioaktivität, bei welcher das
Antineutrino1)
eine ganz wesentliche Rolle spielt - mit dem von C.G. Jung entdeckten
tiefenpsychologischen Phänomen der Synchronizität
zusammenzubringen. So bezieht sich Pauli beispielsweise im Jahr 1949
auf die berühmte Skarabäus-Synchronizität
Jungs (link2)
und schreibt, dass seine Träume seit dem Jahr 1934 auf folgendem
Tatbestand insistieren: Dem berühmten Tiefenpsychologen sei es
gelungen, eben durch die Beobachtung solcher und ähnlicher
Synchronizitäten "die radioaktive Substanz
herzustellen". Da im Synchronizitätsprinzip die
physische bzw. physikalische und die psychische Welt für kurze
Zeit vereinigt erscheinen, weisen diese Träume uns darauf hin,
dass das Antineutrino nicht einfach ein weiteres physikalisches
Elementarteilchen darstellt, sondern dass es über die Welt der
Physik hinaus und in die Welt der Tiefenpsychologie hinein
reicht, somit auch einen psychischen Aspekt besitzt. Wenn dem
so ist, würde eine Transformation von physischer in psychische
Energie (und umgekehrt) - die sowohl Pauli als auch Jung ablehnten -
in den Bereich des Möglichen rücken.
Tatsächlich drängte im selben Jahr
1934 ein Traum Wolfgang Pauli dazu, in Betracht zu ziehen, dass sich
hinter der Quantenphysik eine weitere Dimension der Realität
verstecken könnte. In diesem Traum sagt ihm ein Einstein
ähnlich sehender Mann, dass die Quantenphysik nur einem
eindimensionalen Ausschnitt aus einem tieferen
Wirklichkeitszusammenhang entspreche. Es war aber eben
Einstein, der immer wieder betonte, dass die Quantenphysik nicht der
Weisheit letzter Schluss sein könne, und dass sich hinter dieser
noch eine weitere Dimension verbergen müsse (die er allerdings
als rein physikalische verstand).
Im Jahr 1948 schrieb Wolfgang Pauli -
angeregt durch einen eindrücklichen Pauli-Effekt
bei der Gründung des C.G. Jung-Institutes (vgl. dazu Wolfgang
Paulis psychophysischer Monismus)
- ein Essay mit dem Titel Moderne Beispiele zur
"Hintergrundsphysik". In diesem als Diskussionsgrundlage
gedachten und nicht zur Publikation bestimmten Aufsatz versucht er,
für physikalische Begriffe eine von ihm so genannte "neutrale
Sprache" zu finden, die es erlauben soll, derartige Phänomene
sowohl physikalisch als auch gemäss ihrem
symbolisch-tiefenpsychologischen Sinn zu erklären. Als ein
Beispiel für solche symbolisch aufzufassenden
physikalische Ausdrücke" nennt er gleich am Anfang des Artikels
auch die Radioaktivität. Wie er diese in einer "neutralen
Sprache" definieren möchte, beschreibt er in einem Brief vom
12.12.50 an Jung:
Ein schliesslich zu einem stabilen
Zustand führender Prozess der Umwandlung eines aktiven Zentrums
ist begleitet von sich vervielfältigenden
(multiplizierenden) und ausbreitenden, mit weiteren
Umwandlungen verbundenen Erscheinungen, die durch eine unsichtbare
Realität vermittelt werden.".
Wir sehen also, dass es
Wolfgang Pauli selbst war, der sich bemühte, dieses für
unser heutiges Leben so zentrale Geschehen des radioaktiven Zerfalls
auf einer tieferen Ebene zu verstehen, die er später die
psychophysische oder psychoide nennen wird.
3. Kann die implizite Ordnung David Bohms
mit Hilfe des Bewusstseins in die explizite Ordnung ausgefaltet werden?
Die Idee einer weiteren Dimension hinter der
Quantenphysik ist später von David Bohm zum Konzept der
implicate order weiter entwickelt worden, aus der sich die uns
sichtbare Welt der explicate order heraus entwickeln soll.
Bohms hypothetischem Konzept mangelt jedoch einerseits die empirische
Verifizierbarkeit, andererseits spielen das Bewusstsein des
Individuums und das kollektive Unbewusste darin keine Rolle. Da er
seine Vision als Erweiterung der Physik versteht, ist dies auch
verständlich. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Welt
hinter der Quantenphysik, von der Wolfgang Pauli in seinem
Einstein-Traum träumte und die er mit einer allgemeineren
Auffassung der Radioaktivität verband, nicht vielleicht jene
ebenfalls von ihm gemeinsam mit C.G. Jung in ihren späten Jahren
gesuchte psychophysische oder psychoide Einheitswelt (vgl. dazu Wolfgang
Paulis psychophysischer Monismus)
darstellt, mit der das individuelle Bewusstsein in Kontakt treten
könnte. Oder um den vermuteten Tatbestand in der Sprache David
Bohms auszudrücken: Ob die implicate order
nicht
vielleicht mit Hilfe eines Aktes des auf die psychophysische
Einheitswelt - des unus mundus (s.u.) jenseits von Quantenphysik und
kollektivem Unbewussten - bezogenen menschlichen Bewusstseins in die
explicate order ausgefaltet werden könnte?
Eines scheint sicher: Zur Lösung dieses
Problems, die einem eigentlichen "Schöpfungsakt in der Zeit"
(C.G. Jung; GW 8, S. 575) im Sinne einer creatio
continua entsprechen würde,
wird sowohl die (auf eine psychophysischen Ebene bezogene)
Radioaktivität als auch die Synchronizität mit einbezogen
werden müssen. Wie wir gesehen haben, lauten die
diesbezüglichen zentralen Aussagen in Paulis Träumen:
"Beta-Radioaktivität (Antineutrino) und Synchronizität sind
in einer bis heute unverstandenen Art und Weise mit einander
verbunden" und "Hinter der Welt der Quantenphysik versteckt sich eine
weitere Dimension". Fasst man die beiden Aussagen zusammen, wird man
zu folgenden Schlüssen gedrängt:
a) Diese tiefere Wirklichkeit hinter der
Quantenphysik muss mit der Beobachtung des
Synchronizitätsphänomens (oder einer Erweiterung desselben)
zusammenhängen.
b) Da einerseits das
Synchronizitätsprinzip die physische (physikalische) und die
psychische Welt vereinigt, andererseits die Beobachtung dieser
Synchronizitäten der Herstellung der "radioaktiven Substanz"
entsprechen oder dienen soll, wollen die Träume Paulis uns
offensichtlich davon überzeugen, dass das von ihm
postulierte Antineutrino und damit die Beta-Radioaktivität in
eine Welt hinein reichen, die über jene der Physik hinaus geht
und sowohl Materie als auch Psyche umfasst. Damit scheint auch die
oben vermutete Verletzung des physikalischen Energieerhaltungssatzes
in Prozessen, die dem Prinzip der Synchronizität (oder einer Erweiterung
desselben) gehorchen,
nicht mehr ausgeschlossen.
Wolfgang Pauli lehnte, wie erwähnt, die
Möglichkeit einer Transformation der Energie im obigen Sinn mit
dogmatischer Vehemenz ab. Dennoch suchte er nach einer Vereinigung
der Physik mit der Tiefenpsychologie, die er später dann in die
Forderung nach einer Verschmelzung von Physik und Parapsychologie
wandelte (vgl. dazu Wolfgang
Pauli und die Parapsychologie).
Er suchte daher auch nach empirischen Beispielen für diese von
ihm so genannte "Hintergrundsphysik". Doch gelang ihm der Durchbruch
zu dieser nicht, meines Erachtens eben deshalb, weil er dogmatisch am
Energieerhaltungssatz der Physik festhielt.
4. Die Oszillationssymbolik in Wolfgang
Paulis Träumen und die Relativierung der psychischen Zeit
Wie Emmy Noether schon früh (1918)
nachgewiesen hat, ist die Symmetrie des Energiesatzes der Aussage der
Isotropie der Zeit aequivalent. Seine Aufhebung im Fall der
Beta-Radioaktivität und damit die Ersetzung des Antineutrinos
durch ein psychophysisches Aequivalent, würde somit auch das
eherne physikalische Gesetz des "gleichförmigen Verstreichens"
der Zeit widerlegen.
Tatsächlich kennen wir Träume
Wolfgang Paulis, die in diese Richtung weisen. In einem Brief aus dem
Jahr 1938 schreibt er, dass die Anima ihren Zeitbegriff mit
Hilfe einer merkwürdigen Schwingungssymbolik
ausdrücke, die zum selben periodischen Typus
gehöre, wie "die abwechselnd hellen und dunklen Streifen" oder
"die Pendel und 'Männchen' des früheren Materials". Wie der
vorangehende Brief zeigt, bezieht er sich mit letzteren auf seine
Weltuhr-Vision von 1932, die Jung im Jahr 1936 - wie Pauli
später einsieht, völlig ungenügend - gedeutet und
publiziert hatte (s. dazu Jung, C.G., GW 11, S. 71ff. und GW 12, S.
237ff.). Diese Weltuhr-Vision erzeugte in Pauli ein Gefühl
"sublimster Harmonie". Sie dürfte somit die Lösung des
angedeuteten Problems darstellen.
Diese Oszillations-, Frequenz-, Streifen-,
Rhythmus- und Spektrums-Symbolik, zu der auch seine Wespenphobie
gehört, liess Pauli nicht mehr los, ja, sie verfolgte ihn
geradezu, und zwar bis an sein Lebensende. Wir finden daher im
Briefwechsel unzählige Hinweise auf derartige
Träume.
Aufgrund des oben Gesagten ist die Hypothese
nicht von der Hand zu weisen, dass dieser oszillative
Zeitbegriff der Anima Wolfgang Paulis in einen Zusammenhang mit der
Frage der Aufhebung der Isotropie der Zeit gebracht werden
muss. Eine solche ist jedoch innerhalb der Grenzen der Physik
nicht möglich, denn sie führt zu qualitativen und
damit zu tiefenpsychologischen (oder eben psychophysischen) Aussagen
über das Zeitphänomen.
Wir erleben im täglichen Leben das
Phänomen der Zeit nicht im Sinne einer Isotropie. Intensive
Momente wechseln ab mit Zeiten der "Lange-Weile", in der der
Zeitfluss offensichtlich viel langsamer erlebt wird, als in ersteren.
Todesangst scheint die Zeit in einem fast unglaublichen Masse zu
raffen, wie die Berichte Überlebender aus lebensbedrohenden
Situationen, wie beispielsweise bei Abstürzen in den Bergen,
zeigen, in denen das ganze bisherige Leben der Betroffenen in
Sekunden oder sogar Bruchteilen davon an ihrem inneren geistigen Auge
vorbeizieht.
5. Die psychische Relativität des Raumes
Aber auch die psychische
Relativität des Raumes spielt in Wolfgang Paulis
Träumen eine grosse Rolle. So spricht er beispielsweise schon in
einem Brief an Jung aus dem Jahr 1947 im Zusammenhang eines "engeren
Verschmelzens der Psychologie mit der wissenschaftlichen Erfahrung
der Vorgänge in der materiellen Körperwelt" von einer
notwendigen "fortgesetzten relativierenden Kritik des
Raum-Zeit-Begriffes". Diese Formulierung geht auf einen Traum vom
28.10.46 zurück, in dem Pauli von der "Objektivierung der
Rotation" träumt. Diese bezieht sich sehr wahrscheinlich auf den
von ihm postulierten Spin, und der Traum will ihm klar machen, dass
mit dieser Objektivierung der Rotation, d.h. mit der mathematischen
Formulierung des betreffenden Sachverhaltes als Spin etwas nicht
stimmt. Im Gegensatz zur physikalischen Ansicht soll diese Rotation
etwas zu tun haben mit der Radioaktivität auf der Stufe der
psychophysischen Einheitswelt (S. 35) und mit der psychischen
Relativität des Raumbegriffs (S. 38).
In einem ganz entscheidenden Traum vom
28.9.52 bewirkt die oben erwähnte Oszillationsbewegung der
(chinesischen) Anima Wolfgang Paulis, dass der Raum sich kontrahiert
und schliesslich zu rotieren beginnt. Darin zeigt sich, dass das
vorbewusste Wissen des kollektiven Unbewussten Pauli auch hier auf
eine neue Raumvorstellung aufmerksam machen will, die nicht nur - wie
in der Speziellen Relativitätstheorie Einsteins - einer
Kontraktion unterworfen ist, sondern auch mit dem Begriff der
Rotation in Verbindung gebracht werden muss.
Allgemein formuliert kann man das
konstellierte Problem daher mit einem Prozess in Verbindung bringen,
in dem eine Oszillation in eine Rotation übergeht,
und der in einer bis heute noch unerklärten Weise mit der
Radioaktivität in Beziehung steht. Es dürfte dieser
Prozess sein, dessen zukünftige Deutung auf der psychophysischen
Ebene ganz wesentliche Einsichten über die Vorgänge in der
von Pauli und Jung gesuchten psychophysischen Einheitswelt
(unus mundus; s.u.) bringen wird.
Meine obigen Überlegungen bringen diese
psychisch (und nicht physikalisch) relative Raumzeit in einen
Zusammenhang mit dem Synchronizitätsphänomen, das
seinerseits durch Paulis Träume mit einem neuen Verständnis
des radioaktiven Betazerfalls auf einer tieferen, psychophysischen
Ebene verbunden wird. Es darf daher als
Arbeitshypothese davon ausgegangen werden, dass dieser
in einer "neutralen Sprache" (W. Pauli) ausgedrückte
Tatbestand der (psychophysischen) Radioaktivität mit einer
psychisch relativen Raumzeit zusammen hängt, deren
empirisches Erlebnis in ganz neuartige Erfahrungen hineinführt,
die mit Hilfe der physikalischen Begriffe nicht mehr erklärt
werden können.
Die theoretische Beschreibung und der
empirische Nachweis eines solchen hypothetischen Zusammenhanges
bleibt der Zukunft vorbehalten, doch scheint mir, dass die obige
Arbeitshypothese einen fruchtbaren ersten Ansatz zur
Lösung des damit implizierten psychophysischen
Problems beinhaltet. Wolfgang Pauli hat uns mit seiner Frage
nach einer physikalisch-symbolischen Dimension der
Radioaktivität einen ersten Schritt in die richtige Richtung
gezeigt, doch war er sich der Grenzen seiner wissenschaftlichen
Kreativität schmerzlich bewusst, als er im Jahr 1952 C.G. Jung
schrieb, dass die zukünftige Aufgabe darin bestünde, eine
"andere, umfassendere coniunctio" (Gegensatzvereinigung)
aufzufinden, die in die Aufhebung der künstlichen Trennung von
Psyche und Materie hineinführen und die "kleinere
coniunctio" der Quantenphysik, nämlich die Bohrsche
Komplementarität von Korpuskel und Welle, ergänzen wird. Er
stellt daher seufzend fest: Möge eine
glücklichere Nachkommenschaft dies
erreichen".
6. Der unus mundus (die Eine Welt) und
das UFO-Phänomen
Diese psychophysische Einheitswelt hinter
Psyche und Materie hat C.G. Jung in Anlehnung an einen Begriff des
Paracelsusschülers Gerhard Dorn (Dorneus) den unus
mundus, die "Eine Welt" genannt. Ihr energetisches Prinzip sah
die mittelalterliche Naturphilosophie in der Weltseele
(link2; link3).
Sie steht letztlich hinter dem Phänomen der Synchronizität
und entspricht der Welt der "Hintergrundsphysik" Wolfgang Paulis. Um
diese theoretisch zu verstehen und empirsch nachzuweisen, sind wir
daher aufgefordert, an der Entwicklung einer neuen wissenschaftlichen
Disziplin zu arbeiten, an einer Vereinigung von quantenphysikalischer
Theorie und tiefenpsychologischer Erfahrung, deren Grundlagen ganz
wesentlich mit der nichtphysikalischen Rolle des Antineutrinos
und dessen noch unbekannten Verbindung mit einer Relativierung der
individuell erlebten Raumzeit zusammenhängen
dürften. Dabei scheint vor allem das Zeiterlebnis in einen
Zusammenhang variabler Frequenzen zu gehören, die ihrerseits die
individuell erlebte psychische Intensität der Zeit
symbolisieren.
Wie wir gesehen haben, gehört diese
Frequenz- und Schwingungssymbolik in den grösseren Zusammenhang
einer Transformation oszillativer Phänomene in eine Rotation.
Oszillation und Rotation bilden andererseits zwei der wichtigsten
empirisch beobachtbaren Phänomene der UFO-Erscheinungen. Wie
meine Ausführungen im UFO-Netzwerk
zeigen, besteht daher eine grosse Wahrscheinlichkeit dafür, dass
die wissenschaftliche Erforschung dieses beängstigenden
Phänomens der UFOs und abductions (Entführungen
durch UFOnauten) einen wesentlichen Beitrag zur Lösung dieses
Problems und damit zu einer Vereinigung von Quantenphysik und
Tiefenpsychologie leisten könnte.
1)
Die Physik geht heute von der
Existenz dreier Neutrinoarten aus, die sich ineinander wandeln
können. Diesen Prozess nennt sie sinnigerweise Oszillation. Es
fehlt jedoch der im Text beschriebene Prozess der Transformation der
Oszillation in die Rotation. Die Beschreibung dieses Prozesses
übersteigt die Physik und kann nur in einer Welt verstanden
werden, die die Psyche mit einbezieht und die C.G. Jung und mit ihm
Wolfgang Pauli "psychophysisch" oder "psychoid" genannt
hat.
Vgl. auch:
Wolfgang
Pauli und die Parapsychologie (1. Teil)
Wolfgang
Pauli und die Wiederkehr der Weltseele
sowie die weiteren Artikel
in
http://www.psychovision.ch/synw/synfrsch.htm
Homepage
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